Dreifaltigkeitskirche Hohenlockstedt

Geschichtliches

Vom Seelsorgebezirk zur Gemeinde

Das durch die Flüchtlinge stark angewachsene Lokstedter Lager war der Größe eines Seelsorgebezirkes entwachsen. Bereits 1956 wurde der Ort eine selbstständige Kirchengemeinde in der Propstei Rantzau. Man fasste den Beschluss, eine eigene, neue Kirche zu bauen, die zum optischen und geistlichen Zentrum des wachsenden Ortes werden sollte.

Eine Kirche für die Gemeinde

Nach dem Verkauf des Soldatenheimes erwarb man in weiser Voraussicht auf die bauliche Entwicklung des Ortes ein Grundstück für Kirche und Gemeindezentrum in einer damals bewaldeten und kaum bebauten Heidelandschaft. Heute befindet sich die Kirche in der Mitte des Ortes.
Beim Bau eines Kirchengebäudes ist nicht nur der Kirchenvorstand, sondern auch das Landeskirchenamt beteiligt. Wie in solchen Fällen üblich, wurde zunächst ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Entgegen der Empfehlung des Landeskirchlichen Bauausschusses entschied sich der Kirchenvorstand für den Architekten Olaf Andreas Gulbransson.

Wie immer, wenn es um künstlerische und ästhetische Entscheidungen geht, scheiden sich die Geister. So schreibt der damalige Pastor Asmus von Davier: "Die junge Generation war in Gulbranssons Kirchenmodel verliebt, besonders Handwerker und Bauleute. Gleichzeitig kam es zu einem Proteststurm der Bauern und Heimatvertriebenen gegen die" Klagemauer".

Die Kirche

Vier Jahre Bauzeit
Die Grundsteinlegung erfolgte am 3.8.1961. Zwei Wochen vorher verunglückte der Architekt Gulbransson tödlich und konnte die Umsetzung seines Entwurfes nicht mehr begleiten.
Die von ihm damals geschätzten Baukosten beliefen sich auf 250.000 DM.
Am 27. Juni 1965 konnte die Kirche endlich eingeweiht werden. Vorher hatte man das Pastorat und das Gemeindehaus bereits fertig gestellt.

Die Inneneinrichtung
Die Bronzearbeiten, Kanzel, Lesepult, Taufbecken, Kerzenständer, Kreuz und das Abendmahlsgerät stammen aus dem Atelier von Hermann Jünger.

Die Glocken
Alle 6 Glocken -1962 eingebaut- sind mit den Bitten des Vater unsers bezeichnet. Die größte der Glocken mit einem Gewicht von 1260kg und 1,30m Durchmesser wurde komplett aus Spenden finanziert. Eine der im Krieg demontierten Glocken des Soldatenheims wurde zurückgekauft, eingeschmolzen und für die neuen Glocken mitverwendet. Die Klöppel beider Glocken hängen heute im Sitzungszimmer des Gemeindehauses.

Das Altarmosaik
Für das Altarmosaik mit 3 m breite und 12 m Höhe von Arno Bromberger verwendete man ausschließlich Naturstein. Es wurde zunächst in seinem Atelierauf den Fußboden angefertigt, dann in 1,5 m² große Teile zergliedert, in Kisten verpackt, hergeschickt und hier Segment für Segment an die Wand gebracht. Auf ihm erkennen wir die Himmelfahrt des Elia, die Taufe Jesu im Jordan und Christus den Weltenrichter.

Die Orgel

Die Orgel wurde aufgrund der feuchten und schattigen Lage der Kirche in tropenfester Ausführung von der Firma Kleuker hergestellt.

Die Altartücher

Das rote der vier Altartücher (Antependien) in grün, weiß und lila ist das von Frau Gulbransson angefertigt worden.